Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Bedarfsermittlung und Hilfeplanung in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen
I. Einleitung
In Deutschland existieren verschiedene Instrumente der Bedarfsermittlung und der Hilfeplanung in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen. Mit der Vielfalt dieser Instrumente korrespondieren – auch abhängig vom rechtlichen Rahmen – regional unterschiedliche Verfahren. Entgegen einer weit verbreiteten Annahme ist die Anzahl der Instrumente und Verfahren, die für die Bedarfsermittlung und Hilfeplanung im stationären Bereich verwendet werden, überschaubar. Für diesen Bereich wurden bundesweit fünf Verfahren mit dazugehörigen Instrumenten identifiziert. Für die Bedarfsermittlung und Hilfeplanung bei ambulanten Leistungen werden jedoch eine Vielzahl weiterer Instrumente und Verfahren verwandt. Zusätzlich wurden in den vergangenen Jahren einige neue Instrumente entwickelt, die unabhängig von den Leistungsformen ambulant und stationär eingesetzt werden. Diese haben insbesondere das Ziel, die Teilhabeorientierung und Förderung der Selbstbestimmung und damit dem durch die Einführung des SGB IX erfolgten Paradigmenwechsel in der Behindertenhilfe Rechnung zu tragen. Die in diesen Empfehlungen formulierten Maßstäbe ermöglichen, dass die Bedarfsermittlung und Hilfeplanung sich zugunsten einer teilhabeorientierten und personenzentrierten Eingliederungshilfe weiterentwickeln und der Konversionsprozess von einem an Leistungsformen orientierten zu einem personenzentrierten Unterstützungssystem voran getrieben wird.
DV-06-09.pdf [PDF, 123 KB]