Gemeinsamer Fachtag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V.

Die Nationale Kinderchancen-Koordinatorin, Ekin Deligöz (BMFSFJ), und der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. haben am 1. Oktober 2024 zum Fachtag „Chancengerechtes Aufwachsen gestalten – Auf dem Weg zu einer kommunalen Armutsprävention“ nach Berlin eingeladen.

In Deutschland ist fast jedes vierte Kind unter 18 Jahren von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Dies betrifft etwa 3,5 Millionen Kinder und Jugendliche. Junge Menschen mit Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft aufwachsen zu lassen, wie es der 17. Kinder- und Jugendbericht fordert, ist nicht nur eine Frage des Geldes. Es bedeutet, ihnen und ihren Familien durch passgenaue und bedarfsgerechte Unterstützung eine Perspektive zu geben – und dies am besten direkt dort, wo sie leben. Hier können Kommunen eine zentrale Rolle spielen, indem sie präventive und unterstützende Infrastrukturen aufbauen, um den möglichen Folgen von Armut frühzeitig entgegenzuwirken oder diese abzufedern.

Auf dem Fachtag, der in Zusammenarbeit mit „Qualitätsverbund Präventionsketten“ stattfand, diskutierten unter anderen Oberbürgermeisterin Katja Dörner sowie Landrät/innen und Sozialdezernent/innen darüber, wie Armutsprävention auf der kommunalen Ebene gelingen kann. In Fachvorträgen und Workshops haben sich Vertreter/innen der kommunalen Praxis und der Wissenschaft ausgetauscht. Die Potenziale und Herausforderungen rechtlicher Rahmenbedingungen wurden hier ebenso beleuchtet wie die konkreten Vorgehensweisen und Strategien der Praxis vor Ort, um den Auf- und Ausbau präventiver Netzwerke zu initiieren und zu fördern.

Denn Netzwerke, in denen Akteur/innen und Angebote auf kommunaler Ebene miteinander verknüpft sind und zum Beispiel die Bereiche Gesundheit, Bildung, Kinder- und Jugendhilfe, Integration, Stadtplanung und -entwicklung effektiv zusammenwirken, sind ein Erfolgsfaktor in der Prävention von Armutsfolgen.

Im Austausch ist man sich einig, dass Bund und Länder Rahmenbedingungen schaffen können, mit denen kommunale Armutsprävention gelingen kann: Viele Kommunen haben bereits Strategien entwickelt, um Armutsfolgen zu vermeiden, und Präventionsnetzwerke aufgebaut. Oder sie haben bereits über die integrierte Sozialplanung Armutsprävention etabliert. Der Nationale Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland" soll helfen, diese guten Ideen zu verbreiten.

Die Kommunen bei dieser großen Herausforderung zu unterstützen, ist ein Anliegen des Nationalen Aktionsplans „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/nationaler-aktionsplan-kinderchancen

Der Deutsche Verein begrüßt das Vorhaben des Nationalen Aktionsplans „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“, da dieser zeigt, dass ein abgestimmtes, ressortübergreifendes Zusammenwirken aller Akteure erforderlich ist, um die Situation der betroffenen Kinder, Jugendlichen und Familien nachhaltig zu verbessern.

Stellungnahme des Deutschen Vereins zur Europäischen Garantie für Kinder und zur Erstellung des deutschen Aktionsplans