10.09.2024
Zum Tag der Wohnungslosen am 11. September 2024: Deutscher Verein beim NAP gegen Wohnungslosigkeit beteiligt
Wohnungslosigkeit ist eines der wichtigsten Probleme, die Politik und Gesellschaft im Zusammenwirken lösen müssen. Die aktuellen Zahlen der untergebrachten wohnungslosen Menschen sind im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen.
Das Statistische Bundesamt meldete zum Stichtag 31.01.2024 rund 439.500 untergebrachte wohnungslose Personen. In der Statistik stellen die Haushalte mit Kindern die größte Gruppe der untergebrachten wohnungslosen Menschen dar. Nicht berücksichtigt werden in der Erhebung zur jährlichen Statistik die Menschen ohne Obdach sowie Personen, die im Verwandten- und Bekanntenkreis unterkommen. Das bedeutet, dass die Zahl der Wohnungslosen noch höher liegt als die Zahl der untergebrachten wohnungslosen Personen.
„Wohnungslosigkeit ist ein Massenphänomen geworden. Die Überwindung von Obdach- und Wohnungslosigkeit ist keine Armenfürsorge, sondern muss als zentraler Bestandteil der Sozialpolitik höchste Priorität erhalten“, erläutert Dr. Verena Staats, Vorständin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. „Die wichtigsten Hebel zur Überwindung sind die Wohnraumversorgung durch den Bau von Sozialwohnungen und die Priorisierung von besonders benachteiligten Bevölkerungsgruppen beim Zugang zu Wohnraum sowie die Verhinderung von Wohnraumverlust durch Präventionsangebote.“
Mit dem im April 2024 vom Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Aktionsplan (NAP) gegen Wohnungslosigkeit liegt erstmals ein bundesweiter Handlungsleitfaden vor, der deutlich macht, dass es gemeinsamer Anstrengungen aller beteiligten Institutionen und Akteure bedarf, um Wohnungs- und Obdachlosigkeit in Deutschland zu überwinden. Der Deutsche Verein hat aufgrund seiner langjährigen sozialrechtlichen und fachlichen Expertise im Bereich der Wohnungsnotfallhilfen diesen Prozess von Beginn an kritisch begleitet.
Die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans gegen Wohnungslosigkeit erfolgt ab 2024 durch das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) koordinierte Nationale Forum gegen Wohnungslosigkeit. In dieser Umsetzungsphase nimmt der Deutsche Verein nun eine noch aktivere Rolle ein und ist seit dem 1. Februar 2024 Träger des vom BMWSB finanzierten Projekts „Facharbeitsgruppen im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans gegen Wohnungslosigkeit“.
Zum Projekt: https://www.deutscher-verein.de/deutscher-verein/projekte-in-traegerschaft-des-deutschen-vereins/
Die Stellungnahme der Geschäftsstelle des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. zum Referentenentwurf des Nationalen Aktionsplans gegen Wohnungslosigkeit 2024 – Gemeinsam für ein Zuhause ist unter https://www.deutscher-verein.de/empfehlungen-stellungnahmen/detail/stellungnahme-der-geschaeftsstelle-des-deutschen-vereins-fuer-oeffentliche-und-private-fuersorge-ev-zum-referentenentwurf-des-nationalen-aktionsplans-gegen-wohnungslosigkeit-2024-gemeinsam-fuer-ein-zuhause-vom-4-maerz-2024/ abrufbar.
Aktuelle Publikationen des Deutschen Vereins zum Thema:
SAk 33 I Welchen politischen Einfluss haben Wohnungslose?:
https://www.deutscher-verein.de/shop/produktdetail/sak-33-welchen-politischen-einfluss-haben-wohnungslose-sak-33/
Archiv Nr. 2/2024 | Wohnungsnotfallhilfe zwischen Ordnungsrecht und Housing First:
https://www.deutscher-verein.de/shop/produktdetail/archiv-nr-22024-wohnungsnotfallhilfe-zwischen-ordnungsrecht-und-housing-first-archiv-nr-22024/
Für Hintergrundfragen oder Interviews stehen wir gern zur Verfügung. Die Buchcover können wir Ihnen auch gern zur Verfügung stellen.
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation sowie der Migration und Integration.