SD 61 | „Asozial“. Aufstieg und Niedergang eines Kernbegriffs sozialer Ausgrenzung

Der renommierte Historiker Wolfgang Ayaß zeichnet die Geschichte des Begriffs „asozial“ nach, beginnend mit seiner Entstehung um 1900, über den Fürsorgediskurs der Weimarer Republik, seine Verwendung im Kontext nationalsozialistischer Verbrechen, Kontinuitäten und Distanzierungen in DDR und Bundesrepublik bis hin zu seiner Umdeutung in aktuellen Diskussionen. Dabei wird deutlich, dass es sich um einen Schlüsselbegriff des Denkens über gesellschaftliche Außenseitergruppen handelt, dessen Bedeutung sich immer wieder wandelte, ebenso wie die daran anknüpfenden politischen Maßnahmen und sozialarbeiterischen Ansätze. Die kompakte, anschauliche Broschüre ist ein wichtiger Beitrag zur wechselvollen Geschichte Sozialer Arbeit.

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Beschreibung

Inhaltsverzeichnis

1. Genese des Begriffs asozial um 1900 
2. Etablierung in der Weimarer Republik 
3. Asoziale als Feinde der NS-Volksgemeinschaft 

3.1 Im Blick der Rassenhygiene 
3.2 Zwangssterilisationen 
3.3 Durchbruch des Begriffs als Sammelbezeichnung 
3.4 Ausdifferenzierung von Bezeichnungen und Definitionen 
3.5 Asoziale in den Konzentrationslagern 

4. Kontinuitäten in der DDR 
4.1 Fehlendes Unrechtsbewusstsein 
4.2 Der „Asozialenparagraf“ im Strafgesetzbuch der DDR 

5. Allmähliche Distanzierung in der Bundesrepublik 
5.1 Keine Wiedergutmachung für Asoziale
5.2 Aufgabe des Rechtsbegriffs
5.3 Bewahrung im Bundessozialhilfegesetz
5.4 Asozial im sozialarbeiterischen Fachdiskurs
5.5 Asozial in anderen Wissenschaften
5.6 Neue Begriffe

6. Asozial in aktuellen Diskursen
7. Fazit

Literatur
Abkürzungen
Der Autor

Details

Auflage: 2023
Seitenzahl: 54
ISBN: 978-3-7841-3682-0
Autoren: Wolfgang Ayaß
Artikelnummer: SD 61
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„Es gelingt Ayaß die Zusammenhänge so darzustellen, dass sie auch ohne gleichzeitige historische und sozialarbeiterische Expertise (…) verständlich sind. (…) Ein Buch, das den Blick auf die Geschichte des Wohlfahrtstaates und der Sozialen Arbeit mitsamt ihren problematischen Seiten weitet.“ (Prof. Dr. C. Nakao, socialnet 24.6.2024)